188 Tage Sanitätswachdienst auf der LaGa 2020

Kamp-Lintfort. 450.000 Besucherinnen und Besucher hat die Landesgartenschau vom 15. Mai bis zum 25. Oktober auch trotz der Corona-Pandemie nach Kamp-Lintfort gelockt. In der Zeit haben die ehrenamtlichen Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes zusammen mit dem Deutschen Rotes Kreuz (DRK) für den Sanitätswachdienst gesorgt. In den ersten drei Monaten der LAGA waren zwei Helfer jeden Tag vor Ort und standen dort den Besuchern in allen Belangen der ersten Hilfe zur Seite. Da an Sonn- und Feiertagen mit einem größeren Besucherstrom gerechnet wurde, waren an diesen Tagen jeweils fünf Helfer an der Sanitätsstation auf dem Zechenpark im Einsatz, um eine dauerhafte Versorgung zu ermöglichen.

Die Ehrenamtlichen absolvierten in diesem Zeitraum rund 3600 Stunden. „Es ist eine großartige und verantwortungsvolle Aufgabe gewesen, ein Event in dieser Größenordnung zu betreuen, das haben wir nicht alle Tage“, betont Christoph Reulen, Geschäftsführer der Malteser Moers bis Xanten.

 

Umweltfreundlich zum Einsatzort

Beide Hilfsorganisationen haben gemeinsam eine Sanitätsstation als Unfall-Hilfsstelle betrieben. Dort ist ein Einsatzleiter, unterstützt von zwei Sanitätshelfern, zum Einsatz gekommen ebenso wie ein Krankentransportwagen mit einem Rettungshelfer als Fahrer und einem Rettungssanitäter als Transportführer.

 

Bei hohen Besuchsaufkommen ist der Krankentransportwagen auch als mobile Sanitätsstation am Haupteingang des Kamper Gartenreichs zum Einsatz gekommen. Um aber auch auf dem gesamten Gelände der LaGa, insbesondere dem Zechenpark und dem Wandelweg schnell zum Einsatzort zu gelangen, haben die beiden Hilfsorganisationen eigens einen umgebauten Elektro-Golfcart, einen sogenannten „E-KTW“,  angemietet. „Mit diesem umweltfreundlichen E-KTW, konnten wir auch auf dem weitläufigen Gelände Krankentransporte gewährleisten“ so Marcel Jansen, Leiter der Notfallvorsorge bei den Maltesern Moers bis Xanten.. Zusätzlich zu dem E-KTW, kam an besonders besucherreichen Tagen ein Krankentransportwagen zu Einsatz. Dieser wurde auch dazu genutzt um im Notfall den knapp drei Kilometer entfernten Klostergarten, welcher ebenfalls Teil des Veranstaltungsgeländes war, anzufahren. „Diese Einsatzmöglichkeit war für uns eine enorme Erleichterung und machte das Areal überschaubarer“, weiß Jansen.

 

193 Personen versorgt

In den fünf Monaten der Landesgartenschau wurden 193 Patientinnen und Patienten versorgt. „Besonders häufig kamen Personen mit Insektenstichen in unsere Unfallhilfstelle.“, so der Leiter der Notfallvorsorge, Marcel Jansen. Viele zu behandelnde Personen konnten direkt an der veranstaltungseigenen Sanitätsstation von den Helfenden versorgt werden. Im Rahmen des Sanitätsdienstes wurden 15 Personen zur weiteren Behandlung im Krankenhaus an den Regelrettungsdienst übergeben. 

 

Etwas verändert wurde der Sanitätseinsatz in diesem Jahr aufgrund der vorherrschenden Regelungen durch die Corona-Pandemie. Es wurden daher besondere Maßnahmen im Sinne des Infektionsschutzes ergriffen, welche zum Schutz aller Beteiligten dienen. Die eingesetzten Helfer wurden im Vorhinein gesondert geschult und alle Maßnahmen, welche durch das RKI vorgeschrieben und empfohlen wurden, sind umgesetzt worden. Ein gesondertes Hygienekonzept für die LaGa wurde erstellt und aufgrund der dynamischen Lage immer wieder angepasst. Auch das Hygienekonzept des Gesundheitsamtes im Kreis Wesel wurde beachtet und umgesetzt. 

 

In der gesamten Einsatzzeit wurde dauerhaft sehr eng mit dem Deutschen Roten Kreuz aus dem Kreisverband Niederrhein zusammengearbeitet. „Die Zusammenarbeit funktioniert super“, sagt Marcel Jansen. „Die LaGa hat bewirkt, dass wir auch fortan noch enger zusammenarbeiten wollen, um unsere gemeinsamen Ressourcen noch besser einsetzen zu können“, ergänzt er. Zusätzlich wurde das Team von den Malteser-Kollegen aus Wesel mit helfenden Händen und zusätzlichen Rettungsmitteln unterstützt. 

 

LaGa ein besonderer Auftrag

Der Einsatz auf der Landesgartenschau war für die Malteser Moers bis Xanten guter Ausgleich für viele andere Veranstaltungen, welche in dem „Pandemie-Jahr“ nicht stattfinden konnten.  

Christoph Reulen, Geschäftsführer der Malteser Moers bis Xanten, ist stolz auf den abgeschlossenen Einsatz: „Im Vorfeld gab es einige, die vor allem auf Grund der erschwerten Bedingung durch die Corona-Pandemie an dem Projekt gezweifelt haben, aber an 188 Einsatztagen mit mehr als 11 Stunden täglich haben unsere Ehrenamtlichen bewiesen, dass auch ein solch großes Projekt in der Gemeinschaft gemeistert werden kann.“